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Let's join creative forces

Kreative Kräfte bündeln zum Tag des Strategiebildes.


In der vergangenen Woche war ich beim German Creative Economy Summit in Hamburg, dem größten, nationalen Branchentreff für die gesamte Kreativwirtschaft.

Zwei Tage, die es wirklich in sich hatten, da sich alle kreative Berufe durch die KI massiv ändern werden, bzw. auch wegfallen werden. Unter dem Motto "Let's join creative forces (Lasst uns unsere kreativen Kräfte bündeln)" wurde darüber nachgedacht, wie neue Technologien wie Virtuell Reality sinnvoll in kreative Prozesse eingebettet werden kann und auch, wie Gemeinschaften sich nicht nur kreativ bereichern können, sondern auch monetär. 

Ich habe zum wiederholten male fest gestellt, wie enorm wichtig die Kreativität und im Besonderen die Visualisierung gerade jetzt ist. In einer immer komplexeren Welt braucht es die Vereinfachung über ein Bild, welches man auf Anhieb verstehen kann, ohne sich vorher 10 PowerPoint Folien durchlesen zu müssen. Die Reduktion auf das Wesentlich ist eine hohe Kunst, die keine Maschine leisten kann.


Design in der Politik, aber wie?

Besonders beeindruckt hat mich ein Vortrag von Philipp Cartier, Initiator & Leitung, Gestaltungszentrale Politik e.V. "Design in der Politik, aber wie?" war der Titel seines Impulsvortrages, wo er sich damit beschäftig hat, was Politik eigentlich unter Gestaltung versteht.

 

Aus der Sicht einer Designerin und Illustratorin ist die Antwort ziemlich lustig. Denn in der Politik versteht man unter "gestalten" Entscheidungen treffen. Punkt. Das wars. Nix Öffnendes, nichts Fragendes. Am Anfang ist gar nichts ergebnisoffen, man hört sich nicht zu und erarbeitet auch nichts gemeinsam. Es geht einzig und alleine um die Lösung, die in jedem Kopf von Anfang an vorhanden ist und die man durchdrücken möchte.

 

Die Designer*innen des o.g. Vereines haben jedoch ein differenziertes Verständnis von dem, was sie Gestaltung nennen und bringen ganz eigene Werkzeuge, Methoden, Prozesse und Individuen mit, die dafür einstehen. Mit dieser speziellen Perspektive versucht der Verein zum einen, besser zu verstehen, wie Politik arbeitet. Zum anderen intervenieren sie in Prozesse, die von einer offeneren Gestaltung profitieren würden. In ersten Projekten im Bundestag versucht die Gestaltungszentrale Politik zu prototypisieren, wie eine neue politische Gestaltungskultur aussehen könnte und klärt gleichzeitig über bisher intransparente Prozesse auf.


Graphic Recording und Strategische Illustration für die GIZ & Forum für Wirtschaft und Entwicklung


Gestaltung sollte innere und äußere Räume öffnen.

Workshops sollten auf Augenhöhe in Räumen statt finden, die Köpfe öffnen und am Anfang ergebnisoffen sein.

All das findet in der Politik nicht statt und auch einige Politiker, die ihren Idealismus noch nicht verloren haben, sind höchst unzufrieden damit und bei denen läuft man mit jeder Form der Visualisierung offene Türen ein. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. 


Meine Erfahrung als Visualisiererin in der Politik.

Als Graphic Recorderin und Visualisiererin für strategische Prozesse werde ich häufig von Ministerien, GIZ, Ständen, Kommunen oder Bürgermeisterbüros angefragt. Manchmal auch in schwierigen Situationen. 


Wenn sich Menschen, die in oder mit der Politik arbeiten, auf eine Visualisierung einlassen, entsteht sehr häufig viel mehr als ein Bild. Es entsteht ein Miteinander. Ein Reiben der unterschiedlichsten Meinungen ohne sich gegenseitig zu beschimpfen. Es entsteht ein Zuhören und voneinander Lernen. Am Ende kann sich jede und jeder mit dem Bild identifizieren und es kann genutzt werden, um wieder in neue Gespräch zu gehen.


Ein besonders schönes Beispiel kann ich aus dem Süd Sudan berichten, wo ich für die GIZ tätig war. Menschen mit unterschiedlich kulturellen Hintergründen, Sprachen und auch unterschiedlichen Vorstellung von Werten und Prioritäten haben zusammen mit mir ein eigenes Strategiebild entworfen. Zusammen haben wir erarbeitet, was dem Team wirklich wichtig ist und wo der Fokus im kommenden Jahr liegen soll. 


Umdenken, aber jetzt.

Um noch mal auf das Kreativtreffen zurück zu kommen: Es ist enorm wichtig, jetzt umzudenken. Alte Strukturen greifen nicht mehr, was ja jeder in seinem ganz persönlichen Bereich schon fest stellen kann. "Das Ende der Gegenwart"  war der Titel der Paneldiskussion mit Max Lederer, Chief Innovation Officer von Jung von Matt und Jacob Bilabel, Leiter von Green Culture, der Anlaufstelle des Bundes für das Thema Betriebsökologie im Bereich Kunst, Kultur und Medien.. Ein schöner und passender Titel. Unsere Welt zersplittert und häufig gibt es nur noch Schwarz und Weiß und nichts mehr dazwischen. 

Bilder können da enorm helfen, Brücken zu schlagen und dem jeweils anderen das Gefühl geben, sich gesehen und auch verstanden zu fühlen. Mit Dialogen erreicht man zweifelsohne mehr als mit Ausgrenzung anderer Meinungen. Der erhobene Zeigefinger funktioniert nicht und es braucht diese Brücke. Die Gegenwart ist zu Ende und für eine gute Zukunft sollten wir anders denken, versöhnlicher sein und Bilder nutzen.




Am Freitag, den 14. März ist der Tag des Strategiebildes.

Ein Tag, wo genau diese Brücke gefeiert wird. Eine Brücke zwischen zwei Meinungen, zwischen Kulturen, zwischen Schwarz und Weiß. Zu Ehren der Bilder, die ein Verstehen fördern, Dialoge gestalten und niemanden ausgrenzen möchte, gibt es nun diesen ganz besonderen Tag!


Zu Ehren des Tages des Strategiebildes, pushe ich diesen Bereich der Visualisierung.

Die Welt wird immer verrückter und unübersichtlicher.  Bei dem ganzen Chaos der sich ständig ändernden Voraussetzungen können wir Visualisierer:innen unglaublich helfen! Egal ob ein Graphic Recording oder ein Strategiebild. Ein Bild bringt erst mal Übersicht, Klarheit und Struktur in etwas, was vorher nur Worte oder sogar Wirrwarr waren. Ein Bild gibt Halt. 𝗪𝗲𝗶𝗹 𝗶𝗰𝗵 𝗱𝗲𝗻𝗸𝗲, 𝗱𝗮𝘀𝘀 𝘀𝗼𝘄𝗼𝗵𝗹 𝗦𝘁𝗿𝗮𝘁𝗲𝗴𝗶𝗲𝗯𝗶𝗹𝗱𝗲𝗿, 𝗮𝗹𝘀 𝗮𝘂𝗰𝗵 𝗚𝗿𝗮𝗽𝗵𝗶𝗰 𝗥𝗲𝗰𝗼𝗿𝗱𝗶𝗻𝗴 𝗶𝗺𝗺𝗲𝗿 𝘄𝗶𝗰𝗵𝘁𝗶𝗴𝗲𝗿 𝘄𝗲𝗿𝗱𝗲𝗻, 𝗺ö𝗰𝗵𝘁𝗲 𝗶𝗰𝗵 𝗱𝗶𝗲 𝗔𝘂𝘀- 𝘂𝗻𝗱 𝗪𝗲𝗶𝘁𝗲𝗿𝗯𝗶𝗹𝗱𝘂𝗻𝗴 𝗶𝗻 𝗱𝗶𝗲𝘀𝗲𝗻 𝗕𝗲𝗿𝗲𝗶𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗽𝘂𝘀𝗵𝗲𝗻, 𝗶𝗻𝗱𝗲𝗺 𝗶𝗰𝗵 𝗳ü𝗿 𝗮𝗹𝗹𝗲 𝗺𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗪𝗼𝗿𝗸𝘀𝗵𝗼𝗽𝘀 𝘀𝗮𝘁𝘁𝗲 𝗥𝗮𝗯𝗮𝘁𝘁𝗲 𝗮𝗻𝗯𝗶𝗲𝘁𝗲. Graphic Recording für Fortgeschrittene, die Grundlagen der Visualisierung und der Strategiebild Workshop. Die Rabatte sind nur gültig bis einschließlich zum großen Tag des Strategiebildes, also bis zum 14. März. 

 


Klarheit und Farbe für die Welt.

Ich schließe diesen Blogartikel mit der Zusammenfassung der Graphic Recordings, die ich für den German Creative Economy Summit gezeichnet habe. Meine Vision ist es, die Visualisierungs-Community nachhaltig und qualitativ zu stärken, um noch mehr tolle Zeichen-Experten in die Politik und die Unternehmen zu bringen. Damit nicht nur Klarheit, sondern auch Farbe in die Welt kommt.

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