Dieser Auftrag für ein Graphic Recording fand in der größten Location statt, in der ich je zeichnen durfte. Sowohl räumlich als auch im übertragenden Sinne. Dort wird europäische Politik gemacht. Dort wird zu Teilen bestimmt, wie ich lebe. Und es ist nicht nur ein Wahnsinn, dass man auch in diesem Bereich erkannt hat, dass eine Live-Visualisierung den Prozess unterstützen kann. Das ganze Thema war ein Wahnsinn und ich bin zutiefst dankbar, dass ich ein Teil davon sein durfte.
Vom Briefing zum Strategiebild. Wenn aus Worten Bilder werden. Der Weg zum WOW-Moment....ein Blogbeitrag über die Entstehung eines Strategiebildes, das Briefinggespräch, die Korrekturrunden und auch über die Preiskalkulation.
Oft meinen diese unterschiedlichen Bezeichnungen das Gleiche oder es wird ein Begriff für etwas ganz anderes genutzt. All das führt sowohl bei den Visualisierern als auch bei den Kunden manchmal zu Verwirrung oder gar Missverständnissen.
Dieses hier ist ein Versuch, eine schlüssige Erklärung, basierend auf meiner Arbeit in diesem Bereich, für diese Begriffe zu definieren.
Im Februar dufte ich für diverse Live Graphic Recordings für die Gemeinschaft für internationale Zusammenarbeit / GIZ in Uganda und die GIZ im Südsudan tätig sein. Die knapp vier Wochen waren geprägt von viel Arbeit, etwa 100m Papiernutzung, diversen leeren Markern und natürlich von tollen bunten Menschen, üppiger Natur, Blumen, frechen Affen, Armut, Dreck, einem sehr gut funktionierendem Sicherheitskonzept der GIZ und immer wieder viel Lachen und Tanzen.
Doch der Reihe nach:
Eine visuelle Live Dokumentation macht in Meetings und Konferenzen sehr viel Sinn. Egal, ob man "nur" die Ergebnisse ansprechend und merkfähig dokumentieren möchte, oder ob man die Bilder aktiv nutzt, um während oder nach einem Meeting daran weiterzuarbeiten.
Das Wissen um die Kraft der Bilder nutzt nicht nur die Wirtschaft. Auch in der Politik sind gute Graphic Recorder und Visual Facilitator immer mehr gefragt.
Unter Prozess versteht man die Gesamtheit aufeinander einwirkender Vorgänge innerhalb eines Systems. So werden mittels Prozessen Materialien, Energien oder auch Informationen zu neuen Formen transformiert, gespeichert oder transportiert.
...hört sich schon komplex, wenn nicht gar kompliziert an. Ist es meistens auch. Und gerade dann helfen Bilder, um die Komplexität zu reduzieren, zu vereinfachen und Kompliziertheit sogar komplett rauszunehmen.
Ich werde sehr häufig dann gebucht, wenn viele Dinge unklar sind. Im Moment ist wohl kein einziges Unternehmen mehr nicht in irgendeiner Transformation. Jeder Unternehmer weiß, dass es so nicht mehr weitergeht, aber keiner weiß so genau, wie. Manchmal stelle ich mir vor, wie Herr Apple, Frau Macintosh, Frau VW, Herr BMW, Herr Vodafone und Frau Telekom und alle anderen an einem Tisch sitzen und darüber reden, wie weit sie denn schon sind in ihrem Change Prozess. Was geklappt hat und was...
Mein Anliegen ist es, als Business-Visualisiererin nicht nur "einfach schöne" Bilder zu zeichnen. Sondern Bilder, die dem Kunden helfen, in seinem individuellen Prozess weiterzukommen. Nicht unbedingt im Sinne von "weiter, schneller, höher - egal um welchen Preis". Sondern achtsam, nachhaltig und sinnvoll. Und das fängt bei mir lange vor dem ersten Strich an. Ich berate meine Kunden gerne passgenau, was alles möglich ist in dem großen Universum der Visualisierung.
"Wie machen Sie das bloß, dass Sie immer alles Wesentliche auf's Papier bringen" Diese oder ähnliche Fragen werden mir relativ häufig gestellt, nachdem ich einen ganzen Tag live mitgezeichnet habe, was andere gesprochen haben. Und ganz ehrlich: ich weiß es auch nicht. Ich bin am Ende des Tages manchmal selber überrascht, was ich alles auf das Papier (oder auch auf das iPad) gebracht habe. Manchmal sind die Themen so spezifisch, dass ich auch mit der besten Vorbereitung morgens Schiss habe, dass
Heute plaudere ich mal etwas aus dem Nähkästchen. Und zwar aus der Sicht der stillen Beobachterin zu einem Thema, was jede größere Organisation betrifft. Ich denke hier laut, ohne eine Change-Expertin zu sein und natürlich ohne Namensnennung, es sei denn, es ist eindeutig positiv und in der Presse nachlesbar. Ansonsten liegt es mir fern irgendwas zu beurteilen. Ich beobachte nur und stelle mir selber ein paar Fragen zu den immer wiederkehrenden Themen.